Als Grätzel bezeichnen wir Wiener:innen kleine Teile unserer Stadt. Das Besondere an ihnen? Sie haben keine offiziellen Grenzen. Stattdessen haben sie jede Menge einzigartige Plätze, und ihren eigenen Charme, der das berüchtigte Wiener Lebensgefühl versprüht. Heute nehmen wir euch mit auf eine Tour rund um unser Hotel Schani Wien am Hauptbahnhof, wo die Reise meist beginnt.
Wiener Hauptbahnhof: vom Ankommen und Kleben bleiben
Dreh- und Angelpunkt für Geschäftsreisende, Weltenbummler und allen dazwischen. Der ehemalige Südbahnhof ist seit seinem Umbau 2014 der meist frequentierter Bahnhof Österreichs. Einige Relikte sind aber erhalten geblieben, darunter der berühmte Markuslöwe, der bereits seit 140 Jahren alles im Blick behält.
Belvedere: vom Schloss, das eigentlich aus zwei Schlössern besteht
Vom Schloss Belvedere in der Einzahl zu sprechen ist eigentlich nicht ganz richtig, wir Wiener:innen machen es trotzdem. In Wirklichkeit handelt es sich aber gleich um zwei Schlösser. Das Obere Belvedere ist mit dem Unteren Belvedere durch eine barocke Gartenanlage verbunden, die der italienischen Bedeutung des Wortes „Belvedere“ (=schöne Aussicht) alle Ehre macht.
Oberes Belvedere: von Klimts Kuss
Traute Zweisamkeit? Wohl kaum! „Der Kuss“ von Gustav Klimt ist das berühmteste Gemälde des österreichischen Malers und damit das Highlight der Kunstsammlung im Oberen Belvedere. Darüber hinaus locken Meisterwerke von Größen wie Claude Monet, Vincent van Gogh oder Egon Schiele zahlreiche Besucher:innen an. Übrigens war das barocke Schloss schon zu Prinz Eugens Lebzeiten gut besucht – als Location für so manch pompöses Fest.
Unteres Belvedere: vom protzenden Prinzen
Dass Prinz Eugen einer der reichsten und einflussreichsten Fürsten seiner Zeit war, lässt auch der Besuch in seiner Sommerbleibe – oder wohl eher Sommerresidenz – erahnen. Naja, ein echter Prinz braucht nun mal einen prunkvollen Marmorsaal mit Brunnen, ein verspiegeltes Goldkabinett und eine eigene Orangerie. Heute finden im Unteren Belvedere regelmäßig Sonderausstellungen statt.
Belvedere 21: vom portablen Pavillon
Alle guten Dinge sind drei? Zugegeben, das Belvedere 21 sieht etwas anders aus als die beiden barocken Schlösser. Ursprünglich wurde der Pavillon auch für die Weltausstellung 1958 in Brüssel geschaffen. Ein Glück, dass er mühelos ab- und aufgebaut werden kann und letztendlich bei uns in Wien gelandet ist. Durch die hellen, gläsernen Räume werden die österreichischen Kunstwerke der Gegenwart genau in das richtige Licht gerückt.
Botanischer Garten: von Einheimischen und Exoten
Als “Hortus Medicus” ermöglichte der Botanische Garten Medizinstudierenden bereits 1754 eine praxisnahe pflanzenkundliche Ausbildung. Aber nicht nur Pflanzen aus aller Welt, sondern auch Tiere fühlen sich hier sehr wohl und lassen sich aus nächster Nähe bestaunen.
Arsenal und Heeresgeschichtliches Museum: von bordeauxroten Backsteinbauten
Dem Charme alter Backsteingebäude kann sich kaum jemand entziehen. Im Arsenal, einem ehemaligen Militärkomplex, gibt es gleich 31 davon – darunter auch das Heeresgeschichtliche Museum. Unter dem Leitspruch „Kriege gehören ins Museum“ führt das geschichtsträchtige Gebäude durch 400 Jahre mitteleuropäischer Militärgeschichte. Im Arsenal könnt ihr schon bald wechselnde Ausstellungen zur zeitgenössischen Fotografie bewundern.
Na, welchen Spot werdet ihr als Erstes besuchen?
Bei eurer Grätzeltour darf eine Portion Wienerisch to go natürlich nicht fehlen.
= gehen, ohne die Füße zu heben
Fotos: © WienTourismus/Evelyn Dragan; WienTourismus/Gregor Hofbauer; WienTourismus/Julius Hirtzberger; WienTourismus/Paul Bauer