In Wien lässt es sich ganz wunderbar wandern. Auf den ersten Blick scheint die Stadt kein Wanderparadies zu sein, doch der Schein trügt. In und um Wien herum gibt es zahlreiche Wege, auf denen man je nach Lust und Laune die Stadt und die Wiener Wälder erkunden kann. Die Wiener Stadtwanderwege eignen sich bestens für aktive Herbsttage in der Natur!
Die zwölf Routen führen durch und rund um Wien, sind allesamt gut ausgeschildert und bequem mit den Öffis erreichbar. Für besonders fleißige Wanderer gibt es sogar eine Stempelkarte. Je nach Stempelanzahl in eurem Wanderpass werdet ihr mit der Wandernadel in Silber (drei Stempel), Gold (sieben Stempel) oder Platin (alle Stempel) belohnt. Wir haben euch die ersten vier der zwölf Wanderrouten zusammengefasst. Los geht’s mit den Touren im Osten Wiens!
Lasst euch bitte vom Ausdruck Berg nicht abschrecken: Der Kahlenberg ist mit seinen 484 Höhenmetern für geübte Gipfelstürmer allenfalls ein Hügel. Allerdings wird man nach dem Erklimmen von wenigen Höhenmetern bereits mit einer grandiosen Aussicht über Wien belohnt.
Startpunkt des ersten Stadtwanderweges ist die Endstation der Straßenbahnlinie D in Nussdorf, an den ihr nach einer dreieinhalb bis vierstündigen Wanderung wieder zurückkehrt. Wer sich vom Hotel Schani Wien aus auf den Weg macht, kann sich also bequem und ohne Umsteigen von der Bim zum Start chauffieren lassen. Auf der Strecke von rund elf Kilometern geht es mäßig steil durch romantische Weinberge und schattige Waldstücke bis hinauf zum Kahlenberg.
Belohnt wird der Aufstieg mit einem wunderschönen Ausblick über Wien und dem ein oder anderen Spritzer in einem der zahlreichen Heurigen. Zum Trinken und Schmausen empfehlen wir euch das Weingut Wailand, wo sogar eine vegane Brettljause auf der Speisekarte steht. Für euren ersten Stempel im Wanderpass und eine Stärkung mit traditioneller Hausmannskost müsst ihr unbedingt in der Josefinenhütte einkehren.
Als Variante zum beliebten Stadtwanderweg 1 bietet sich der Stadtwanderweg 1a zum Leopboldsberg an. Die Route beginnt ebenfalls in Nussdorf und führt elf Kilometer über das Kahlenbergdorf, die Donaustrandpromenade und den ziemlich steilen Nasenweg. Auf dem Leopoboldsberg angekommen, kann man eine schöne Aussicht genießen und die Burg am Leopoboldsberg besuchen.
Der nächste Stopp wartet am Kahlberg – Hügel-Hopping, quasi! Auf dem Weg dorthin könnt ihr euch den zweiten Stempel bei der bereits bekannten Josefinenhütte abholen. Zur leiblichen und seelischen Stärkung für zwischendurch empfehlen wir ein Glaserl Wein! Mit etwas Glück bekommt ihr noch ein Platzerl bei dem beliebten Mayer am Nussberg. Nach rund vier Stunden gelangt ihr wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Hoch hinauf kommt ihr, wenn ihr dem Stadtwanderweg 2 folgt. Die rund zehn Kilometer lange Wanderung beginnt in Sievering an der Endhaltestelle der Buslinie 39 und dauert drei bis vier Stunden. Der Weg führt auf den Hermannskogel, den höchsten Punkt Wiens. Dort befindet sich die Habsburgwarte: Ein 27 Meter hoher mittelalterlicher Wehrturm, der an den Wochenenden öffentlich zugänglich ist und einen fantastischen Panoramablick bietet.
Eingekehrt und abgestempelt wird beim Gasthaus Zum Agnesbrünnl. Zurück geht‘s über Cobenzl und Am Himmel. Auf der Wiese Am Himmel lohnt sich auch ein Blick nach oben, denn gerade im Herbst tummeln sich dort bunte Drachen aller Größen und Formen.
Der dritte Stadtwanderweg beginnt bei der Endstation der Straßenbahn 43 in Neuwaldegg. Die Tour führt rund elf Kilometer durch den Wienerwald hinauf auf das Hameau, einer 464 Meter hohen Anhöhe im 17. Bezirk. Hier erwartet euch eine ruhige, idyllische Tour durch eine der schönsten Naturkulissen Wiens. Regionale Schmankerl und den Stempel für euren Wanderpass gibt’s beim Häuserl am Roan. Nach drei bis vier Stunden seid ihr wieder am Ausgangspunkt angekommen.
Start des Stadtwanderwegs 4 ist bei der Station Rettichgasse der 49er Straßenbahn in Hütteldorf. Der etwa sieben Kilometer lange Rundweg ist in zweieinhalb bis drei Stunden machbar und gehört somit zu den kürzeren Routen. Die Wanderung führt durch den Dehnepark hinauf zur Jubiläumswarte am Wilhelminenberg.
Der Aufstieg wird mit einem großartigen Panoramablick belohnt. Von der Aussichtsplattform der Jubliäumswarte kannst du bei schönem Wetter sogar bis zum Schneeberg sehen! Den wohlverdienten Stempel gibt’s bei der Waldschule Ottakring, gleich neben der Jubliäumswarte. Das wohlverdiente Schnitzel und etwas gegen den Durst hingegen wird euch beim großen Schutzhaus Rosental serviert.
Noch nicht genug von Ottakring? Dann ist der Stadtwanderweg 4a genau das richtige für euch! Die dreistündige Tour startet direkt an der U3-Endstation Ottakring. Das Besondere an dieser 10 Kilometer langen Strecke ist die Mischung aus den urbanen und naturbelassenen Seiten des 16. Bezirks. Weiter oben angekommen, könnt ihr von der Jubiläumswarte und dem Schloss Wilhelminenberg eine tolle Aussicht über Wien genießen. Wie beim Stadtwanderweg 4 bekommt ihr euren Stempel bei der Waldschule Ottakring.
Übrigens kommt man auf dem Weg zum Gipfel direkt an unserem Bio-Hotel Schani Wienblick vorbei. Falls ihr nicht sowieso dort übernachtet, solltet ihr auf jeden Fall auf einen Kaffee vorbeischauen!
Ohne viel Gschisti-gschasti präsentieren wir euch heute wieder eine Portion Schmäh aus dem Hause Schani!
= übertriebenes Herumgetue um etwas
Fotos: ©Wien Tourismus/Julius Hirtzberger; Matthias Merth/www.himmel.at; Aaron Burden/Unsplash; Arno Senoner/Unsplash